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Briefumschlag

Was ein «Formularpool» bewirken kann

25. Mai 2019

Zu Kirche und Welt 6.2019, S.20-21: «Chaoshaufen – oder …?»

Es war im Jahr 1961. Ich wurde über Mittag von einer Kollegin eingeladen zum Suppenzmittag in der Kapelle Villette in Bern. Aufgewachsen und konfirmiert in der Landeskirche, aber anschliessend aktives Mitglied in der Evang. Gesellschaft des Kantons Bern. Ohne Berührungsängste nahm ich gerne Platz am gedeckten Tisch. Neben der Spendenbüchse für das genossene leibliche Wohl lagen eben verschiedene Flyer. Ein Blatt interessierte mich besonders. Hier wurden einige Gruppenferien für junge Leute angepriesen. Mitten im Sommer nach England – das wäre etwas. Doch wie ist die Freikirche EMK wohl? Ich machte mich schlau und freute mich über diese weltweite Kirche und ihre Glaubensgrundsätze. Dennoch fragte ich vor der Anmeldung für die Ferien, ob ich als Nichtmitglied auch erwünscht sei. Bald reisten wir, eine bunt gewürfelte Gruppe von jungen Leuten, nach London. Für die zweite Woche war ein bestehendes Zeltlager am Meer reserviert. Hier stiess ein neues Mitglied zu uns. Ich kam in die Gruppe dieses jungen Mannes für die Bibelarbeit. Es war toll und interessant. Ich kürze ab: Dieser Mann, Peter Baur, wurde mein Mann. Noch waren wir zwar nach dieser Ferienwoche für 2 ½ Jahre getrennt und nur mit Briefen und einem Besuch von mir verbunden. Am 20. Juni 1964 läuteten die Hochzeitsglocken. (Mein Mann, das beste was mir im Leben passieren konnte, ist am 14.1.2019 gestorben.) So bin ich nun über fünfzig Jahre überzeugtes Mitglied der EMK. Was doch ein Formularpool bewirken kann!!

Ruth Baur, Interlaken

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