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Methodisten schicken Vorschlag für gemeinsamen Weg in die Vernehmlassung

5. Januar 2021

Wie können die Methodist/innen in der Schweiz, Frankreich und Nordafrika mit unterschiedlichen Positionen zu Fragen der menschlichen Sexualität in ihren Reihen umgehen? – Dazu erhalten Mitglieder der Jährlichen Konferenz (Synode) einen Vorschlag zur Vernehmlassung.

Unter dem Titel «Kaleidoskop – den Missionsauftrag leben» legt der Vorstand der Jährlichen Konferenz der Methodist/innen in der Schweiz, Frankreich und Nordafrika einen Vorschlag vor, wie die Methodist/innen mit stark differierenden Einschätzungen rund um Fragen der menschlichen Sexualität umgehen können.

Respektvolles Miteinander

«Kaleidoskop» stehe für «eine facettenreiche, vielfältige Kirche», schreibt Distriktsvorsteherin Claudia Haslebacher in einem Informationsschreiben. Der Begriff stehe «für eine Kirche, die gelernt hat, mit verschiedenen Grundüberzeugungen gemeinsam Kirche zu sein». Dazu gehöre, dass Methodist/innen einander nicht wegen Unterschieden ausschliessen, sondern im Gespräch miteinander bleiben. «Damit das Wirklichkeit wird, braucht es den Respekt aller für die verschiedenen Überzeugungen und wie sie gelebt werden», heisst es in dem Schreiben weiter.

Kirchgemeinden sind Teil des Prozesses

Der nun den Mitgliedern der Jährlichen Konferenz zur Vernehmlassung vorgelegte Vorschlag ist das Ergebnis eines längeren Prozesses. Eine Spurgruppe hatte diskutiert, beraten, geplant. Im Januar waren erste Grob-Entwürfe von Verantwortlichen der Kirchgemeinden diskutiert worden. Die Ergebnisse dieser Diskussionen flossen in den von der Spurgruppe dann im September dem Vorstand der Jährlichen Konferenz vorgelegten Vorschlag ein.

Im Dezember beschloss der Vorstand, den Vorschlag zunächst den Mitgliedern der Jährlichen Konferenz und in einem zweiten Schritt weiteren verantwortlichen Mitarbeiter/innen aus den methodistischen Kirchgemeinden zur Vernehmlassung zu unterbreiten. Im Januar und Februar wird es daher verschiedene Online-Informations- und Diskussionstreffen geben. Die Verantwortlichen von Kirchgemeinden sind eingeladen, über den Vorschlag zu diskutieren und ihre Sichtweisen einzubringen.

Mehrstufiger Entscheidungsprozess

Aufgrund der Vernehmlassung entscheidet der Vorstand über allfällige Modifikationen des Vorschlags. Im Sommer 2021 entscheidet die Tagung der Jährlichen Konferenz über den Vorschlag und das weitere Vorgehen. Erst nach den Tagungen und Entscheidungen der Generalkonferenz und der Zentralkonferenz kann die Jährliche Konferenz definitiv beschliessen, wie die Methodist/innen in der Schweiz, Frankreich und Nordafrika künftig unterwegs sein wollen. Dies wird voraussichtlich an der Tagung im Juni 2022 möglich sein.

Informationsschreiben des Vorstands (PDF)

S.F.
Beitragsbild: rawpixel von pxhere.com

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Generalkonferenz

Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der United Methodist Church. Die Konferenz kann das Kirchenrecht revidieren und Resolutionen zu aktuellen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen verabschieden. Sie genehmigt auch Programme und Budgets für kirchenweite Aktivitäten.

Zentralkonferenz

In Afrika, Europa und auf den Philippinen bilden die Jährlichen Konferenzen einer grösseren Region sogenannte Zentralkonferenzen. Die Zentralkonferenz bildet eine administrative Einheit, die die gemeinsame Arbeit und Mission koordiniert und auch ihren Bischof oder ihre Bischöfin wählt. Die an eine Zentralkonferenz entsandten Delegierten sind zu gleichen Teilen Laien und pastorale Mitglieder. Die Jährliche Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika ist Teil der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa unter der bischöflichen Aufsicht von Bischof Dr. Patrick Streiff (Zürich).